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Veröffentlicht am: Allgemein

Optimale Versicherung braucht Fokus auf Zukunft

Risikoexperte Stephan Dorner als Gastredner an der Universität der Bundeswehr München. Er forderte eine tiefgründige, dynamischere und auf die Zukunft ausgerichtete Risikoeinschätzung für Schadensfälle in Industrie und Baugewerbe.

Vor Kurzem lud das Institut für Projektmanagement und Bauwirtschaft der Universität der Bundeswehr München namhafte Experten aus den Bereichen Projektorganisation, Bauvertragsmanagement, funktionale Sicherheit, Prozessmanagement, Brandschutz sowie Kosten- und Risikomanagement ein. Mit dabei war auch Stephan Dorner, Managing Consultant risk on mind ® GmbH, der Kernpunkte von Sachversicherungen auf den Punkt brachte und aufzeigte, weshalb sich ein professionelles Versicherungsengineering in jedem Fall auszahlt.

Jede Versicherung ist einzigartig
Voraussetzung für das Zustandekommen eines Versicherungsvertrages ist die richtige Bekanntgabe beziehungsweise Einschätzung von Umständen und Risiken. Nur dann ist ein Risiko gegen die Zahlung von Prämien versichert. „Versäumt ein Versicherungsnehmer seine Anzeigenpflicht – auch bei einer Risikoänderung –, ist ein Schaden nicht gedeckt. Man muss wissen, dass der Schadenersatz immer nur auf den Vermögensschaden begrenzt ist“, machte Stephan Dorner aufmerksam. Hier wird im großen Stil das gemacht, was wir alle von Lebens- und Krankenversicherungen kennen: Ein Arzt bewertet den Gesundheitszustand einer Person.

Abhängig davon wird er in eine Risikoklasse eingestuft und zahlt eine höhere oder niedrigere Prämie. Und: Oft ist auch manches ausgenommen. Zum Beispiel, wenn ein Sportler schon ein lädiertes Knie hat, sind weitere Schäden nicht gedeckt. „Jeder Versicherungsvertrag ist ein einzigartiges Produkt. Jede noch so kleine Klausel hat eine besondere Bedeutung“, hebt der Risikoexperte hervor. Beispiele dafür sind auch Selbstbehalte oder Höchstgrenzen.

Auf Zukunft ausrichten statt „Vollkasko-Mentalität“
„Die Risikoeinschätzungen sind oft zu oberflächlich und hinken der Zeit hinterher, weil Analysen und Daten historisch ausgerichtet sind. Ich beobachte ein zu hohes Schutzinteresse, eine regelrechte ‚Vollkasko-Mentalität‘. Man kann sich nicht gegen alles versichern, aber man muss gegen die Top-Risiken, also wenn wirklich etwas Gewaltiges passiert, optimal versichert sein“, so Stephan Dorner. Er plädierte deshalb für eine dynamischere Risikoabsicherung und -bewertung: Es gehe darum, die Risiken zu benennen, zu bewerten, Top¬-Risiken festzulegen, maßgeschneidert zu steuern und regelmäßig zu kontrollieren. „Risikosteuerung ist keine Einmalangelegenheit und Risikomanagement muss sich rechnen“, betonte er.

„Ein erfolgreiches Versicherungsengineering ist auf die Zukunft ausgerichtet. Solche Fragen sind bedeutend: Welche Schäden sind im kommenden Jahr, in 100 Jahren zu erwarten? Wie wirksam sind Schutzmaßnahmen? Wie wahrscheinlich ihr Versagen?“, regt Stephan Dorner an. Er sieht großes Potenzial für eine spezifischere Risikoeinschätzung von Unternehmen in sorgfältigen Daten zu Regionen (beispielsweise inklusive Naturkatastrophen oder Distanzen zu Rettungskräften), Betriebsart und -größe, Prozessketten etc. sowie Simulationen und aktuellen Forschungen, um die Prämiensumme zu senken und gleichzeitig den Schutz vor Schäden durch Feuer, Cyber und Naturkatastrophen inklusive Betriebsunterbrechungen zeitgemäß zu halten und zu optimieren.

Fazit:
Das Um und Auf für eine sichere Zukunft sind also ein realistisches Risikobewusstsein, die Gewissheit, dass Risikomanagement ein laufender Prozess ist, und das Auslegen der Steuerungsmaßnahmen auf die Top-Risiken.

Zur Sache:

Die Universität der Bundeswehr München

  • wurde 1973 gegründet.
  • Sie ist eine von zwei Universitäten der Bundeswehr, deren Ziel es ist, Offiziere und Offiziersanwärter akademisch auszubilden.
  • Derzeit sind rund 3.500 Studierende registriert darunter 575 Frauen, etwa 30 internationale Offiziere und fast 290 zivile Studierende.

Stephan Dorner

  • ist der Experte, wenn es um Versicherungsengineering für Industrie und Baugewerbe geht.
  • Er ist Insider durch seine Branchenerfahrung und kann als externer Begutachter Risiken neutral
    aufspüren, bewerten und maßgeschneiderte Steuerungsmaßnahmen finden.
  • Sein Motto: „Risikomanagement muss sich rechnen.“ Das Risikopotenzial wird also dort minimiert, reduziert, entfernt oder abgewälzt, wo es am effektivsten
    ist und das Budget wird optimal am richtigen Ort eingesetzt.